lädt…

Mark Radler

Notizen aus der Provinz

No7 / 22. Januar 2017

Fantastysches über die Pyramide zu Reckahn

Erfahrung 1 – Reckahn (2). Wir schreiben das Jahr 2015. Mark Radler erradelt den südlichen Außenbereich des Havellandes. Nach der Erkundung Göttins ist das Örtchen Reckahn an der Reihe.

Gab es einen Sonnengott-König in Re-Khan?

Am Ortseingang Reckahns verblüfft mich der Hinweis auf eine Reckahner Steinpyramide, wobei ich mich frage, warum so ausdrücklich auf den Stein verwiesen wird, als ob man in der Regel Pyramiden aus Pappe, Lehm oder sonst was erbauen würde, nur eben nicht aus Stein. Egal. Viel mehr beschäftigt mich der Gedanke, ob es hier in oder bei Reckahn möglicherweise eine Art achtes Weltenwunder geben könnte. Wurde hier etwa in oder bei Reckahn dem Sonnengott Re gehuldigt und ihm zu Ehren diese Pyramide errichtet? In der tiefsten Mark. Der Solarpark Reckahn erschiene dann in einem ganz anderen (Sonnen-) Licht. Durchtränkt von diesen fantastyschen Gedanken lese ich Reckahn plötzlich mit ganz anderem Blick: Re-, Re-ckahn. Da steckt er ja sogar im Namen, der Sonnengott. Kann das Zufall sein? Entstammt dieser Ort womöglich einer alten Zivilisation von Sonnengottanbetern, den Re-Kahnern? Und könnte das Kahn in alter Schreibweise nicht auf Khan verweisen, das asiatisch-persische Wort für König und Herrscher? Dann hieße Re-Khan so viel wie Ort des Sonnengott-Königs. Da passt dann eine Pyramide wie die Faust aufs Auge. Und all das gleich hinter Göttin. In was für einer Götter-beladenen Gegend bin ich hier nur gelandet?

Eine andere Frage ist, warum ich von den Rekahnern – oder Rekhaanern – und ihrer Pyramide bisher noch nie gehört habe. Wird hier etwas Gewaltiges verschwiegen? Auf jeden Fall muss ich mir dieses mögliche märkische Weltenwunder unbedingt ansehen. So fahre ich auf der Suche nach weiteren Hinweisen zur Pyramide erstmal ins Ortszentrum.

Infotafel mit Infolücken

Infotafel in Reckahn

 

Im Ort finde ich dann eine umfangreiche Infotafel, auf der aber kein Wort über Sonnengötter oder einen Sonnengottkönig verloren wird. Nicht mal bei den Sehenswürdigkeiten wird die Pyramide erwähnt, obwohl auf sie am Ortseingang doch ausdrücklich verwiesen wird. Seltsam. Sehr seltsam. Handelt es sich hier etwa um eine Lügentafel? Wird uns hier etwas ganz bewusst verschwiegen? Ist MARK RADLER einer großen Verschwörung auf der Spur? Auf der großen Wanderkarte entdecke ich dann immerhin einen kleinen Hinweis auf den Pyramidenstandort im Nordosten des Ortes. Da muss ich hin, sofort, und radle sogleich über die Reckahner Dorfstraße zur Siedlungsstraße, fahre diese hinauf und treffe an ihrem Ende auf einen kleinen Waldstreifen, an dessen Rand ein hölzernes Hinweisschild steht, das mir endlich den rechten Weg zur gesuchten Pyramide weist.

 

Auf den rechten Weg gebracht

Um zur Steinpyramide zu gelangen, muss ich erst noch durch dichten Kieferforst hindurch. Es handelt sich dabei um einen Ausläufer des nahe gelegenen Krähenberges. Krähenberg, das wird ja immer besser. Waren Krähen nicht auch Boten der Götter? Wurde der nordische Göttervater Odin nicht von zwei Krähen begleitet, konnte sich Odin nicht selbst in eine Krähe verwandeln? Ach nein, das waren ja Raben. Aber immerhin sind wir mit dem Krähen-corvus sehr nahe am mystischen Rabenwesen dran. Das soll daher noch angemerkt werden, dass der Krähenberg immerhin ein gewaltiges Bergmassiv bildet, das bis auf schwindelerregende 61,5 m über Normalnull aufragt. Was für ein sagenhafter Ort für eine Pyramide. Mit Herzklopfen sehe ich dem nahenden Waldrand entgegen. Ich bin ihr schon ganz nahe…

Krähenberge

MARK RADLER will return …