Döner down vor Milow
Schon mal von Milow gehört? MARK RADLER war sogar schon mal dort. Und wird’s sein Leben lang nicht vergessen.
Sei gegrüßt, Reisender im Havelland
Milow, Milower Land, Havelland, märkisches Land am westlichen Rand, Grenzland zu den anhaltiner Sachsen, also dort, wo im Westen der Osten noch ein ganzes Weilchen weiter geht.
Nur mal so ‘ne Frage: Radelt man als Berliner ins Milower Land, um dort einen Döner zu futtern? Wohl eher nicht. Wie dem auch sei. Mark Radler musste feststellen, dass, wenn er nicht zum Döner fährt, dann kommt er eben zu ihm.
Da radle ich so vor mich hin, auf der Landstraße von Premnitz nach Milow im wonnigen Havelland, als, was an sich noch nicht ungewöhnlich ist, ein weißer Transporter an mir vorbeirauscht. Etwas knapper als üblich, um nicht zu sagen, reichlich knapp, aber eben noch nicht sooo ungewöhnlich knapp, dass ich davon Aufhebens machen möchte (man gewöhnt sich ja an so manches). Da aber fliegt plötzlich etwas aus dem Seitenfenster direkt auf mich zu, hui, ich ducke mich augenblicklich, verziehe das Rad, komme ins Schlingern – und: batsch!!
Batschsch, das war glücklicherweise nicht ich, sondern das, irgendwas, was aus dem Fenster geflogen und hinter mir zum Absturz kam. Ich komme schlingernd – gerade noch aufrecht – zum Stehen und blicke dem weißen Transporter verwundert hinterher. HVL. Havelland. Trautes Havelland, so kündet das Nummernschild. Ich steig vom Rade und betrachte das Batsch. Und siehe da: Döner down. Aus einer inzwischen reichlich zerfledderten Papiertüte quillt ein scheinbar vollständiger Döner mit Fleischstücken, verdammt viel Zwiebel, etwas Rotkohl und Spuren von Salat und Tomate heraus. Na ja, die ganz viel weiße Plumpe, die sich aus dem Ding über den Straßenrand ergießt, sollte auch nicht vergessen werden. Fassungslos stehe ich vor der plötzlichen Erscheinung und vergesse glatt ein Foto davon zu machen.
Allmählich wird es mir erst so richtig bewusst: dir ist gerade ein vollständiger Döner zugeflogen. Und der hätte dich glatt treffen können. Da macht man sich so seine Gedanken. Die mir liebste Erklärung wäre dann doch, dass Döner aus Premnitz kacke schmecken. Dieser Tage muss man allerdings viel schlimmere Interpretationen ins Auge fassen: war das vielleicht ein Anschlag? Wurde Mark Radler etwa angegriffen? Erwartet Deutschland jetzt eine Welle schwerer Dönerattacken? Wäre es also nicht besser, die Sache zu verschweigen, um Nachahmungstäter nicht zu ermutigen? Fragen über Fragen – und eine schwere Entscheidung. Mark Radler entscheidet sich für Tranzparenz!
Kommt ein Döner geflogen… Deutschland, sei gewarnt!