Talent 2 – Kein feiner Zug
Mit „Talent 2“ und Fahrrad dabei – ein Erfahrungsbericht
Ein Talent für schlechte Laune
Hier geht’s heute mal ums Nörgeln, aber aus gutem Grund. Denn nicht nur MARK RADLER leidet bei seinen Radtouren immer wieder unter einem Triebwagen namens „Talent 2“, der bei Bombardier Transportation in Hennigsdorf produziert wird (oder wurde). Dieser Triebwagen erweist sich insbesondere bei der Mitnahme von Fahrrädern immer wieder als ausgesprochen untalentiert bzw. Stress-bildend und ist auf vielen MR-Touren Gesprächsthema, bei denen sich Bahn-fahrende Radler unisono gegenseitig ihren Frust von der Seele reden. Hauptproblem bei diesem Untalent sind die grundsätzlich zu geringen Fahrradkapazitäten und noch viel mehr die ausgesprochen dämliche Raumaufteilung der Fahrradabteile, die schon bei geringer Fahrradbelegung zu gravierenden Engpässen in den Türbereichen des Zuges und dadurch immer wieder zu nervenaufreibenden Situationen führen und den Zug zu einem ausgesprochenen Schlechte-Laune-Erlebnis machen.
Kackbacke zum Abgewöhnen
Angeblich soll der Zug beim Bahn-fahrenden Publikum wegen der auffälligen Gestaltung des Triebwagenkopfes ja – fast liebevoll – „Hamsterbacke“ genannt werden. Sehe ich mal davon ab, dass ich diese Bezeichnung unterwegs noch nie gehört habe, dafür häufiger „Scheißzug“ und einmal – sehr treffend – „absolute Kackbacke“, würde die Bezeichnung „Plusterbacke“ den Charakter dieses Zuges sicher zutreffender beschreiben. Das Traurige an der Sache ist, dass dieser Zug ziemlich „modern“ ist und uns Reisenden leider noch eine Weile die gute Reisestimmung vermiesen wird. Jedenfalls trifft das auf die DB-Baureihen zu, die in Berlin-Brandenburg eingesetzt werden.
Die übelsten Erlebnisse – und das wiederholt – hat MARK RADLER mit der „Kackbacke“ auf der RE7 (Wünsdorf-Waldstadt nach Dessau) gemacht, die unter anderem den Touren-beliebten Hohen Fläming erschließt. Mehrmals musste ich erleben, dass der Zug am Bahnhof Berlin-Wannsee (Richtung Dessau) so voll war, dass mehrere Radler nicht mitfahren konnten. Bis 2012, als auf dieser Strecke noch die wirklich talentierten 4-teiligen Doppelstockzüge eingesetzt wurden, habe ich Entsprechendes nicht erlebt. Hier kommt zum fehl-gestalteten Zug also noch eine fehlgeleitete Einsatzplanung hinzu.
BER-Desaster mit weitverzweigten Folgen
Und an diesem Punkt kommen wir nach Wikipedia überraschenderweise mal wieder zum beliebten BER-Desaster, denn nach Wikipedia wurden die „Kackbacken“ in Berlin-Brandenburg eigentlich für den Verkehr zum Flughafen BERlin-Brandenburg (BER) angeschafft und sollten dort die Linien RE9 (BER – Berlin-Hauptbahnhof) im 30-Minutentakt und RB22 (KW – BER – Potsdam-Hauptbahnhof) im 20-Minutentakt bedienen. Bei einem Flughafenzubringer dürfte der Bedarf an Fahrradmitnahme tatsächlich nicht so gravierend sein, ferner würde dort schon der deutlich dichtere Fahrplantakt zu erheblich höheren Mitnahmekapazitäten führen. Da der BER, wie wir noch immer nicht vergessen haben, bisher noch nicht eröffnet wurde, sind für diese Züge dann andere Aufgaben gefunden worden. So der Verkehr auf der RE7 im Stundentakt (!), wobei es insbesondere zwischen Berlin und Potsdam häufig zu unerträglichen Zuständen durch überfüllte Züge kommt. Aus gut unterrichteten Kreisen, also von Betroffenen, wurde mir glaubwürdig versichert, dass dieses Problem morgens auch in Richtung Stadtmitte besteht. Und natürlich sind auch radlose Nutzer dann ziemlich ratlos.
Preisverleihung der „Blindniete mit großem Flachrundkopf“
MARK RADLER verleiht daher hiermit allen verantwortlichen Designern und Planern die „Blindniete mit großem Flachrundkopf“ (nähere Angaben zu diesem Produkt findet ihr auf den Webseiten des Fachhandels).
MARK RADLER will return …