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Mark Radler

Notizen aus der Provinz

No104 / 20. Mai 2024

Auf Start: Wittenberge

Im Sommer 2023 ist MARK RADLER quer durchs „Gänseland“ geradelt. Es handelt sich hier im Wesentlichen um die Westprignitz, die im Mittelalter, nach der Unterwerfung der Slawen, vom Geschlecht der Gans Edlen Herren zu Putlitz vereinnahmt wurde.

Start in Wittenberge

Die Sommertour 23 durch das „Gänseland“ der Prignitz begann in Wittenberge, der größten Stadt der Prignitz. Laut Wikipedia hat Wittenberge immerhin gut 16.000 Einwohner.

 

Bahnhof Wittenberge

 

Ungewöhnlich für brandenburgische Verhältnisse ist der stattliche Bahnhof in gutem Gesamtzustand. Hier hat der Bahnreisende (oder bahnreisende Radler) tatsächlich (noch) das Gefühl, ein willkommener Kunde zu sein. Vielerorts in Brandenburg wirkt das ganz anders. Ganz, ganz anders.

 

Vom Hauptbahnhof in Berlin braucht man mit dem RE8 gut 1 ½ Stunden bis Wittenberge. Alternativ kann man auch von oder über Hennigsdorf (b. Berlin) mit dem RE6 nach Wittenberge fahren. Dafür benötigt man gut 2 Stunden. Allerdings muss man von Berlin (mit der S25) erstmal nach Hennigsdorf kommen. Insgesamt braucht man für diese Route also deutlich mehr Zeit. Aber dafür ist sie auch die schönere, romantischere Route.

Da unsere Tour durch die Prignitz entlang der Stepenitz führen soll, lassen wir Wittenberge rechts liegen und fahren gleich Richtung Süden zum kleinen Elbe-Nebenflüsschen, das hier in Wittenberge in die Elbe mündet. Nach etwa 1,5 km gelangen wir auf der Elbdeichbrücke über das gesuchte Prignitzflüsschen. Das hier allerdings wie eine Art Hafenkanal oder Kanalhafen rüberkommt. Von Naturidylle ist hier erstmal nicht viel zu sehen.

 

Blick von der Elbdeichbrücke

Blick in die Stepenitz

 

Ehemalige Nähmaschinenfabrik VERITAS (zuvor Singer)

 

Wahrzeichen der Stadt Wittenberge: Der Uhrenturm der ehem. Singer-Werke

 

Nix „Radwanderweg“

Und es sei gleich vorneweg gesagt, dass ein durchgängiger Radweg entlang der Stepenitz nicht existiert. Wir müssen uns diesen selber suchen und werden im Verlauf der Tour immer wieder recht weit vom Prignitzflüsschen abweichen (müssen). Auf weiter Strecke liegt die Stepenitz in einem breiten Wiesen- oder Grünlandstreifen, der nicht durch durchgängige Wege erschlossen ist. Und bei den Waldpartien sieht es meistens auch nicht anders aus. Wie schon entlang der Havel (s. MR No28 ff), so müssen wir auch hier unsere direkten Flusskontakte meist über „Stichwege“ oder verschiedene Brücken herstellen.

Aller Anfang ist (besonders) mühsam

Im Unterlauf der Stepenitz ist das Flüsschen besonders schwer zugänglich, da es hier mitten durch ein großes Industriegebiet führt. Erst auf der Brücke der Bad Wilsnacker Straße können wir einen Blick auf die Stepenitz erhaschen. Zumindest in südliche Richtung. Und hier sieht das Flüsschen schon recht lauschig aus. Obwohl dieser Abschnitt mitten im Industriegebiet liegt.

 

Blick von der Bad Wilsnaker Straße

 

Nach Norden, in Richtung der freien Landschaft, wird unser Blick von einer Bahnbrücke versperrt.

 

Blick nach Norden

 

Um die Stepenitz erstmals in der freien Landschaft zu erleben, müssen wir in einem großen Bogen etwa 2 km weiterfahren. Dabei liegt der nächste Aussichtspunkt (auf der Brücke der Bad Wilsnacker Landstraße) nur knapp 200 m Luftlinie vom vorigen entfernt.

 

Na, dieser Anblick macht doch Appetit:

 

Blick von der Bad Wilsnaker Landstraße auf die Stepenitz

 

Und so lassen wir Wittenberge hinter uns.

 

 

MARK RADLER fährt weiter …