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Mark Radler

Notizen aus der Provinz

No67 / 8. April 2018

Groß Briesen – Erlebnis Reiterhof

Nachdem wir das kleine Briesen kennengelernt haben (s. MR No66), stand mir der Sinn nach Größerem: also ging’s zum – ehemals sächsischern – Groß Briesen!

Unscheinbare Größe

 

Groß Briesener Hauptstraße

Auch Groß Briesen ist nun nicht der große Aufreger. Zumindest auf den ersten Blick. Die Dorfkirche ist zwar etwas größer als die im kleinen Briesen, aber mit ihrem schlicht verputzten Saalbau (aus dem frühen 18. Jahrhundert) fast noch unscheinbarer.

Dorfkirche Groß Briesen

Große Überraschung

Während ich mich im Ort umsehe, spricht mich unverhofft eine freundliche Groß Briesenerin an. Sie erzählt mir, dass sie an diesem Tag schon mehrfach an mir vorbeigefahren ist und sich über die Intensität meiner Ortserkundung gewundert hat. Und so fragt sie mich, ob ich etwas Bestimmtes suchen würde? So berichte ich kurz von meinem Internetprojekt Mark Radler und stoße damit sofort auf großes Interesse. Die gute Frau entpuppt sich dabei als Mitbesitzerin/ -betreiberin des Reiter- und Erlebnisbauernhofs Groß Briesen und merkt an, dass für alle, die im sanften Tourismus arbeiten, Kreativität und mediale Aufmerksamkeit überlebenswichtige Faktoren seien. Sie erzählt mir dann noch, dass sie 1996 nach Groß Briesen gekommen ist und sich hier mit einigem finanziellem Aufwand und viel Arbeit ihren großen Traum verwirklicht hat. Auf ihre sehr freundlich-offene Art lädt sie mich spontan zu einem Besuch ihres Hofes ein, was einem in Brandenburg ja nun wirklich nicht alle Tage passiert. Neugierig geworden, nehme ich die Einladung an.

Reiterhof Straßenseite

Da wir Freitagnachmittag haben, und damit bekanntlich das Wochenende begonnen hat, treffe ich dort neben unzähligen Ponys viele junge Mädchen mit ihren Müttern an, die hier auf dem Hof auch übernachten können. Reges Treiben und eine sehr offene und freundliche Atmosphäre machen den Aufenthalt sehr angenehm. Sogar Getränke werden mir im Gemeinschaftsraum geboten, wofür ich an diesem warmen Tag und einer langen Tour auch sehr dankbar bin. Man kann frei wählen zwischen verschiedenen Säften, Sprudel und Kaffee. Ich mixe mir eine appetitliche Schorle zusammen und entrichte eine angemessene Spende.

Reiterhof Hofseite

Erlebnis Reiterhof

Ein Grenz-Collie an der ehemaligen Grenze

Hinter dem Hof lerne ich dann noch einen der beiden Hofhunde kennen. Es handelt sich um einen Border Collie, was ja zum Tourenthema Grenze bestens passt. Nur zur Erinnerung: zwischen Klein- und Groß Briesen verlief bis Anfang des 19. Jahrhunderts die brandenburgisch-sächsische Grenze.

Mit dem freundlichen Tier entwickelt sich auf der Stelle eine gegenseitige Zuneigung. Bilde ich mir jedenfalls ein. Nach einigen Knuddeleien weicht das hübsche Tierchen nicht mehr von meiner Seite. Oder leider doch, denn als ich schließlich den Hof verlasse, bleibt es brav an der Hofborder stehen. Eigentlich schade, denn dieser Collie hat mir wirklich gut gefallen.

Grenz Collie als Hofhund

Nächstes Wochenende, so lese ich auf einem Plakat, nimmt der Erlebnishof an der Brandenburger Landpartie teil. Na, da wünsche ich viel Erfolg und Zuspruch. Auf jeden Fall kann solche herzliche Offenheit dem Land Brandenburg nur gut tun. Allerdings, liebe Brandenburger, übertreibt es dabei bitte nicht, denn so ganz ohne störrische Muffelköppe wäre es doch mit dem einzigartigen Brandenburgfeeling vorbei. Das will ja auch niemand. Oder?

Ländliche Idylle

MARK RADLER will return …